Nach dem ruhigen Vorabend mit der Kleinen Konditorei gab es am 5.1. dann das Kontrastprogramm mit dem Meister des Heidenheimer Showgeschäfts. Lee Mayall kam mit seiner Band und einem spektakulären Line Up von Sängern. Es dauerte genau gefühlte 10 Sekunden, bis die Band das ausverkaufte Swing von gemütlicher Neujahrsstimmung auf Partyalarm geswitcht hatte. Und ab da jagte ein Höhepunkt den anderen. An seiner Band, bestehend aus Steffen Knauss am Bass, Günter Käszmann am Schlagzeug und seinem Keyborder Andi Czeppel gibt es nichts zu mäkeln. Käszmann und Knauss grooven, dass es eine Art hat. Czeppel dagegen ist ein ruhig wirkender junger Mann, der, sobald man ihn an die Tasten setzt, zum Tier wird. Seine Solos, ohne die Leistungen der anderen zu schmälern, waren echte Highlights, die man so im Swing noch nicht erleben durfte. Wow! Mayall selbst braucht hier niemand mehr etwas zu beweisen. Als Bandleader beweist er in der Auswahl seiner Musiker besten Geschmack und outet sich als Kenner der Materie. Als Musiker befeuert er ohne Wenn und Aber sein Horn als gäbe es kein Morgen. Nebenher gibt er den Entertainer, ohne Rücksicht auf seine von einem echten Männerschnupfen angeschlagene Stimme. Als Gast fungierte sein bester Freund und ehemaliger Bassist Bernd Everding bei Sweet Home Chicago. Der an Parkinson erkrankte Everding ließ sich bei diesem auch sehr emotionalen Höhepunkt nicht lumpen und brachte eine gehörige Portion Funk in Robert Johnsons Blues Klassiker. An den Micros begann als erstes Mayalls Stammsänger James Robinson. Der Mann mit der tiefen Stimme ist eine Urgewalt und brillierte vor allem bei den Rap Passagen. Er allein wäre sicher in der Lage gewesen, die Party zu rocken. Aber Lee wäre ja nicht Lee, wenn da nicht noch was käme. Und zwar als erstes in der Gestalt von John Alexander. Der aus New York stammende Wahl-Heidenheimer, ist ein Wahnsinns Sänger mit einer tollen Bandbreite. Die Liste der Songs die Mr Alexander an diesem Abend interpretierte, und dabei stets auch das Letzte aus dem willigen Publikum herausholte, wäre endlos. Der Knaller dann, das war die ebenfalls aus New York stammende Sängerin Alana Alexander. Ob als perfekte Background Begleitung oder in der ersten Reihe. Weltklasse! Bei Natural Woman um nur ein Beispiel zu nennen, war das komplette Auditorium aus dem Häuschen. Alana. Wir verbeugen uns vor Dir. Das war der Hammer! Danke für dieses musikalische Highlight. Bis nächstes Jahr.